02.04.2013
Igro – Exklusiver Reisebüro-Verein
von Ira Lanz
Eine neue Reisebüro-Initiative will sich Gehör verschaffen. Der Verein mit dem Namen Igro sucht seine Mitglieder dabei ausschließlich in den Reihen der RTK.
Am 1. April ging der Igro eV an den Start – kein Aprilscherz wie eine Pressemitteilung ausdrücklich versichert. Die vier Buchstaben Igro stehen dabei als Kürzel für „Inhaber Geführte Reisebüro-Organisation“. Die neue Reisebüro-Initiative sucht ihre Mitglieder dabei explizit unter den stationären Reisebüros innerhalb der RTK. Der Verein agiere aber unabhängig von der größten deutschen Reisebüro-Kooperation, auf diese Feststellung legt Manuel Larios, der erste Vorsitzende des frisch gebackenen Vereins, großen Wert.
Die Konzentration auf RTK-Reisebüros – das ist sogar per Vereinssatzung festgeschrieben – fußt auf einer recht einfachen Tatsache. Es geht darum, die bestehende Vernetzung der Reisebüro-Chefs besser zu verankern und auszubauen. Viele Inhaber kennen sich seit Jahren und veranstalten zum Teil sogar Reisen gemeinsam.
Larios, Inhaber der Fernweh-Lounge in Waltrop referiert dabei vor allem auf die RTK-Marke „Mein Reisespezialist“. Unter den rund 300 Agenturen, die sich dieser Schiene angeschlossen haben, will die Initiative besonders viele Mitglieder gewinnen. Veranstaltungen der RTK oder der Reisespezialisten will die Igro, bei der aktuell 38 Mittler an Bord sind, allerdings nicht nutzen, um sich bekannt zu machen.
Den sieben Gründern der Igro schwebt vor, sich intern mit der RTK auszutauschen. Dabei könnten zum Beispiel Technik-, Marketing- oder Ausbildungsthemen auf der Agenda stehen. Gegenüber Veranstaltern und Leistungsträgern möchte man sich als Interessenvertretung für den stationären Vertrieb etablieren. Und bei den Endkunden sollen die Reisebüros als selbstbewusster Fachhandel positioniert werden.
Das sind ebenso hehre wie altbekannte Ideen. Die Igro wird sich deshalb künftig an ihren Aktionen messen lassen müssen. Darüber kann der Vereinsvorsitzende Larios allerdings noch wenig sagen: „Der Input muss von den Mitgliedern kommen“, erklärt der Reisebüro-Chef. Und er weiß sehr genau, dass die Stärke des Vereins maßgeblich von deren Anzahl abhängt. Die erste Mitgliederversammlung, die nicht so lange auf sich warten lassen soll, dürfte Signale geben, was den Reisebüros vorschwebt.
Während sich die Vereinsspitze in regelmäßigen Telefonkonferenzen austauscht, sollen die Mitglieder, die monatlich zehn Euro Beitrag zahlen, ihre Informationen über die Homepage www.igroev.de beziehen. Ob eine Facebook-Seite eingerichtet wird, steht noch zur Diskussion.
Die brandneue Igro sieht sich nicht in der Riege anderer Interessengruppen, wie etwa der IGFR oder der IG Reisebüro. Da ortet Larios schon eher Gemeinsamkeiten mit dem blutjungen Verein Dresdner Reisebüros, in dem sich 27 Reisebüros und Veranstalter mit 48 Filialen zusammengeschlossen haben. Auch sie haben unter anderem das Ziel, gemeinsam ihre Interessen in der Öffentlichkeit zu vertreten. Man darf gespannt sein, was die neue Igro-Initiative auf die Beine stellen kann.